Dokumentationen

Camargue

Allgemeine Daten

Abfahrt: Sonntag 20.12.2009
Ankunft: Samstag 02.01.2010
Distanz: 2100 km
Durch. Verbrauch: 10.8 l/100km
Druch. Geschwindigkeit: 55 km/h
Gesamte Fahrzeit: n/a

 

Freitag 18.12.2009

Noch ein Ferientag über, also genug Zeit, den ganzen Tag die Abfahrt vorzubereiten und wenn die Kinder aus der Schule kommen, direkt los fahren zu können. Klingt gut nicht, es kam aber alles anders als gedacht. Bei unserem Sohn bahnte sich die Sch... Grippe an und so viel der Start ins Wasser, auch ich blieb nicht davon verschont. Es half alles nichts, wir mussten uns zuerst auskurieren, bevor das Unternehmen Ferien in der Camargue starten konnte. Und wenn jetzt unsere Leser glauben, wir denken uns die immer wieder auftretenden Startprobleme aus, muss ich Euch leider entäuschen, es ist wirklich so. Aber damit kann man leben, wir wissen ja von Anfang an, das etwas schief geht - Hi Hi Hi.

 

Sonntag 20.12.2009

Nach zwei Tagen, Tee, Ricola, Neoangin und was die Apotheke sonst noch hergab, war es dann am Sonntag 15:00 Uhr endlich soweit. Es konnte losgehen, bei -8°C starteten wir in die Weihnachtsferien, das kann ja nur wärmer werden. Über Zürich, Genf wollten wir Richtung Camargue fahren. Ab Zürich wurden die Strassenverhältnisse jedoch immer schlimmer. Mit 50km/h bewegten wir uns auf den schneebedeckten Fahrbahnen dem Süden entgegen. So alle 50 km mussten wir die vereisten Scheibenwischer reinigen und kamen so nur schleppend voran. Den Kampf gab ich dann zwischen Lausanne und Genf auf, wir stellten uns auf einen Rastplatz (keine Bilder) und genehmigten uns eine Mütze Schlaf.

 

Montag 21.12.2009

Die Heizung auf 1 gestellt, damit in der Nacht nichts einfriert, gönnten wir uns vor der Abfahrt mit Stufe 7 ein mollig warmes WoMo und ein Frühstück. Ziel war es noch am Montag in der Camargue anzukommen. Bei Genf lotste uns das Navi über Lyon, eine teure Strecke, wie sich später herausstellte, aber wir wollten unsere verpassten Tage aufholen und so nahmen wir die Gebühren von Total 56 Euro in Kauf. Die Fahrt verlief ohne besonderen Vorkommnisse, ausser dass ... nein nur ein Witz - oder doch nicht? Am Abend um 19:00 sind wir in Salin de Giraud angekommen und mussten leider feststellen, dass sich der Akku während der Fahrt nicht aufgeladen hat. Sch... drauf, wir haben ja einen Generator Hi Hi Hi.

 

Dienstag 22.12.2009

Ausschlafen, nichts tun, ausser sein. Schon am Morgen haben wir den Temperaturunterschied gemerkt. Bei einem Spaziergang, durfte dann sogar die Jacke geschultert werden. Das Termometer stieg auf warme 17°. Am Abend kam dann ein Gewitter auf und wir verkrochen uns ins WoMo. Nach gut 3h am Generator, war der Akku und alle anderen Geräte wieder vollständig geladen, aber das Problem natürlich noch nicht analysiert, das haben wir uns für später aufgehoben. Leider gab es auf diesem Stellplatz kein Frischwasser und unsere Reserven gingen langsam zu Ende. Da kam Daniel Düsentrieb - also ICH - und hatte die grandiose Idee das Regenwasser zu sammeln. So füllten wir unser Wassertank am Abend noch mit 40l reinem Regenwasser und waren somit für die nächsten Tage versorgt.

 

Mittwoch 23.12.2009

Nachdem meine Frau sich erkundet hat, wo sich der nächst grössere Supermarkt befindet, begaben wir uns in die erklärte Himmelsrichtung, 6 km, wie vorgegeben. Aber in dieser Pampa befindet sich kein Laden, nicht mal ein Tante Emma Laden, also 6 km zurück und in die nächste Himmelsrichtung, es gibt ja nicht deren viele. STOP, da müssen wir für die Überquerung der Rhone Gebühren bezahlen und das in beide Richtungen, also zurück nach Saline de Giraud und nochmals nachgefragt, bestätigte sich die Vermutung, das der Supermarkt auf der anderen Uferseite sei. Für diesen Abstecher waren uns aber die 10 Euro zuviel und so nahmen wir Vorlieb mit dem kleinen Dorfladen, der "alles" hatte, ausser Frischfleisch.Während der Einkaufszeit meineren besseren Hälfte und des älteren Sohnes, machte ich mich mit dem Jüngeren daran, das Ladeproblem zu lösen. Verdacht auf eine defekte Sicherung, also den Schaltplan studiert und eine mögliche Sicherung für die Kontrolle herausgezogen, führten zu einem Totalausfall der Elektronik und somit auch zum Ablassen des Boilerwasser, da das Ventil ausgelöst hat UUPPS. Sicherung schnell wieder montiert und das Ventil wieder eingeschaltet und das Malör war behoben. Sicherung Nummer 5 war dann die Richtige (Defekte), die haben wir ausgetauscht und der Ladevorgang über die Lichtmaschine hat wieder funktioniert. Wir haben das Nützliche mit dem Notwendigen verbunden und die Camargue erkundet. Zuerst fuhren wir auf einem schmalen Landstrich, links die Rhone, rechts die Salzseen an den vordersten Punkt von Salin de Giraud ans Mittelmeer. Erstaunt entdeckten wir (ausser ich natürlich, da ich vorinformiert war) die Flamingos der Camargue, dies musste natürlich digital festgehalten werden. Von Kollegen als Empfehlung suchten wir dann den erklärten Wild-Stellplatz. Wir haben viele Wege und Orte der Sumpflandschaft der Camargue erkundet, aber den Stellplatz nicht gefunden. So entschieden wir uns quer durch die Camargue nach Sainte Marie de la Mer weiterzufahren. Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass der ausgewählte Stellplatz nicht mehr vorhanden, das Navi führte uns fast bis ins Meer. Da ich aber noch selber auf die Strasse schaue habe ich vor dem Abtauchen angehalten. Die Aussicht war imposant, der Wind auch und so entschieden wir uns auf den 2. Stellplatz zu fahren. Nach dem Abendessen, einem Abendspaziergang und alle 4 unter der Dusche, klar der Reihe nach, sind wir spät ins Bett gekommen.

 

Donnerstag 24.12.2009

Der Tag begann mit Klopfen an der Tür. Die Platzwartin kam vorbei und kassierte die Stellplatzgebühren. So waren alle wach und "frisch" aufzustehen. Wie abgemacht haben wir die nach dem Frühstück eingeplant. Den kleinen WoMo-Christbaum haben wir noch am Vorabend geschmückt und so konnte ich die Geschenke nachdem sich alle auf einen Spaziergang begeben haben liebevoll um den Baum verteilen. Alle waren glücklich über die erhaltenen Geschenke und wir genossen einen zufriedenen Tag. Am Nachmittag füllten wir den noch die Lebensmittelreserven auf, da es für die nächsten 4 Tage nicht mehr möglich war einzukaufen. Als Festtagsmenu genossen wir ein feines Riz Casimir Mmmmhhh.

 

Freitag 25.12.2009

Ausschlafen war angesagt und so hatten wir es auch nicht eilig. Nach unserem Müslifrühstück, entleerten wir den Grauwassertank und füllten den Frischwassertank. Bei strahlend schönem Wetter, beschlossen wir nochmals durch die Camargue zu fahren. So hatte unser Sohn die Möglichkeit seine neue Kamera auszuprobieren. Über schöne Landstrassen fuhren wir nach Saint Mathieu de Treviers auf einen kleinen Stellplatz für gerade mal 6 Wohnmobile. Der war dann auch gut besetzt, zwei LkW Concord Wohnmobile nahmen nicht gerade wenig Platz ein, trotzdem haben wir noch ein Plätzchen gefunden und uns für nur 5 Euro am Tag eingenistet.

 

Samstag 26.12.2009

Nachdem wir am Morgen die Platzgebühren bezahlt und uns nach den Öffnungszeiten des nahegelegenen Intermarche erkundet haben, begaben wir uns auf den Fussmarsch zu diesem. Wir haben uns sage und schreibe 1h darin aufgehallten - das ist neuer Ladenrekord. Mit in der Einkaufstüte war ein Linseneintopf mit Wurst in der Dose. So konnte unserer ältere Sohn seinen neu erhaltenen Gaskocher austesten. Das sofort zubereitete Menu schmeckte im doppelt gut, da selber zubereitet. Am Nachmittag besuchten wir das nahe gelegene Dorf mit seiner Kirche. Weiter führte uns der Fussmarsch in Richtung Schloss Montferand, dieses war dann jedoch zu weit entfernt und so kehrten wir zurück in unser WoMo. Unser kleiner Elektroofen (Schleichwerbung SATRAP Minihead) hat seinen ersten Einsatz. Mit 950Watt braucht er gemessen nur etwa 3.5A Strom und so blieb die Sicherung des Stellplatzes intakt. Kleine Randinformation, die Sicherungen sind meistens 4A oder 6A und so hat sich, wie wir denken die Investition gelohnt.

 

Sonntag 27.12.2009

Da der Wetterbericht nochmals schönes Wetter angesagt hatte und es am Meer doch noch einige Grad wärmer war, entschieden wir uns spontan nochmals den Stellplatz in Sainte Marie de la Mer anzufahren. Quer durch die Camargue, diesmal von der östlichen Seite her, fuhren wir direkt auf den Stellplatz. Wir haben gut daran getan, den Stellplatz direkt anzufahren. Der Platz war schon gut belegt und bis am Abend füllte er sich weiter so dass am Schluss 70 - 80 Wohnmobile geparkt waren.

 

Montag 28.12.2009

Wir haben uns für diesen Tag vorgenommen eine Shopping-Tour einzuplanen. Da wir jedoch am Morgen nicht auf Touren gekommen sind und die Einkaufsläden von 13:00 - 15:00 schliessen, verlegten wir den Ausflug auf den späteren Nachmittag. Das Dörfchen lädt zum Verweilen ein und ist auf den Tourismus ausgelegt. Im Sommer wird hier sicher einiges los sein. Ein Lederhut für die Frau, einen Ledergurt für den "Kleinen" und die anderen beiden gingen leer aus - im Moment. Zurück im WoMo liesen wir den Tag ausklingen.

 

Dienstag 29.12.2009

Da der Stellplatz voll war, nahmen wir uns die Zeit, den anderen für die Ver- und Entsorgen den Vortritt zu lassen. Nach dem grossen Ansturm haben wir uns dann auch in die wartende Schlange eingereiht. Unser nächste Ziel führte uns zu den Pont du Gard, dieser Ort war absolut den Ausflug wert. Auf den Spuren der Römer besuchten wir dieses Aquaduc eine Brücke für den Wassertransport von Uzes nach Nimes mit ca. 30 km. Nachdem wir an diesem Ort alle Wege entdeckt und begangen haben, sind wir dann weitergefahren Richtung dem nächsten Stellplatz in Vallon du Pont d'Arc. Unterwegs füllten wir dann noch unsere Vorräte auf. Leider so bringt es der Winter mit sich, war es schon wieder dunkel bevor wir den Stellplatz erreicht haben. Dazu kam noch eine Umleitung die uns ins hinterste Hinterland von Frankreich führte und wieder einmal eine Herausforderung für den Fahrer war - Das muss zwischendurch auch einmal erwähnt werden PUNKT.

 

Mittwoch 30.12.2009

Der Morgen zeigte sich wettermässig nicht von der besten Seite, bis um 13:00 hat es geregnet, und so blieben wir im trockenen WoMo. Wie von 1 Min. auf die andere öffnete sich der Himmel und der ganze Tag wurde von Sonne ausgefüllt. Wir erkundeten das Städtchen und fanden dann doch noch ein Souvenire für unseren Grossen. Zurück im WoMo stärkten wir uns mit einem kleinen Zwischenmahlzeit und bestiegen danach einen nahegelegenen "Berg" mit den Ruinen der alten Stadt von Vallon. Wir (inkl. Hund) genossen diesen Ausflug und die Aussicht auf die ganze Region von Vallon. Mit Frisbee und Federballspiel liesen wir den schönen Tag ausklingen.

 

Donnerstag 31.12.2009

Da wir an diesem Tag eine grössere Strecke zurücklegen wollten, wurde schon um 08:00 Uhr Tagwach ausgerufen. Mit dem Navi haben wir noch die Sehenswürdigkeit Pont d'Arc gefunden und diese wollten wir dann auch noch anfahren. Nach nur 10 Min. Autofahrt erhob sich das Naturphänomen aus dem Nebel. Geparkt und an den Fluss heruntergelaufen, eröffnete sich uns ein imposantes Bild. Der Nebel war nicht störend, sondern gab dem Ganzen eine besondere Note. Das zweite Etappen-Ziel führte uns nach Grillon, der Geburtsstätte der Grosseltern des Gitarrenlehrers unsers Kleinen, die er unbedingt besuchen wollte. Ein Dörfchen an den und auf den Felsen gebaut. Von dort fuhren wir dann weiter Richtung Schweiz und wollten unterwegs nach einem Stellplatz ausschau halten. Es kam, wie es kommen musste, die Strassen immer schmäler, die Abkürzungen immer länger und die Nacht immer dunkler. Wir entschlossen uns wild zu campen. Völlig abgelegen verbrachten wir mit Rummikub spielen und Sekt den Jahreswechsel. Das versenden der obligatorischen Neujahrsgrüsse, entpuppte sich in dieser Abgeschiedenheit als Herausforderung. So gab es die verschiedensten Handystellungen um überhaupt ein Netz zu erhaschen. Glücklich und zufrieden und in völliger Stille rutschten wir ins neue Jahr.

 

Freitag 01.01.2010

So einsam wie es den Anschein machte, war es dann doch nicht. Am Morgen fuhr der Förster vor unserer Haustüre vorbei, würdigte uns aber keines Blickes. Unsere Heimwärts-Tour startete an diesem Tag um 10:00 Uhr. Da wir zu Ferienbeginn 56 Euro für die Autobahngebühren bezahlt haben, beschlossen wir, dass die Franzosen für dieses Jahr genug erhalten haben und fuhren querfeldein Richtung Schweiz. Wir erinnerten und zurück an einen Stellplatz am Neuenburgersee, genauer gesagt bei Saint Blaise. Da wir am Samstag mit Verwandten in Brügg abgemacht haben, war dieser Stellplatz ideal gelegen.

 

Samstag 02.01.2010

Nach dem Besuch bei den Verwandten fuhren wir auf direktem Weg nach Hause, da wir wussten dass es mit Aus- und Aufräumen noch viel zu erledigen gab.

 

Schlusswort

Wir haben die Wärme genossen, es macht den Anschein, dass auch wir älter werden. Die Camargue in der Winterzeit zu entdecken hat absolut seine Reize und auch den riesen Vorteil nicht einer unter vielen zu sein. Die Region hat noch viel zu bieten und wird durchaus zu einem späteren Zeitpunkt von uns wieder heimgesucht.