Reisen

Jura-Schwarzwald

Abfahrt: Samstag 29.07.2023 
Ankunft: Samstag 29.08.2022 
Distanz: 1436.5 km 
Durch. Verbrauch: 10.0l/100km 
Durch. Geschwindigkeit: 63 km/h 
Gesamte Fahrzeit: 22:28h 

 

 

Samstag 29. Juli 2023
Die Ferien war geplant als Familien Ferien alle zusammen. Dafür wurde extra ein Campingplatz ausgesucht, damit je nach Gesundheitszustand meiner Frau verschiedene Szenarien möglich waren.
Leider ist meine Frau am 9. Mai 2023 verstorben und konnte diese Ferien nicht mehr antreten.

Ich danke hier an dieser Stelle, für all die schönen Momente, die wir miteinander verbringen durften. Du wirst ewig in meinem Herzen weiterleben.

Nichts desto trotz habe wir uns entschieden trotzdem diese Ferien gemeinsam zu geniessen, zu Ehren meiner alles geliebten Frau.

Nachdem alles im Wohnmobil verstaut war, machten wir uns mit zwei Autos und dem Wohnmobil auf die Reise auf den Campingplatz Belfond bei Tavannes. Starkregen und Stau verlängerten die Reisezeit aber trübten nicht unsere Vorfreude. Auf dem Campingplatz angekommen, meldeten wir uns beim Empfang und wurden auf unseren drei vorresevierten Plätzen zugewiesen. Erkundigt aus welcher Richtung der Hauptwind kommt, stellten wir das Wohnmobil und die Zelte auf die Plätze. Schnell stellte sich heraus, dass 2 Plätze ausreichend waren. Der Wind war aber so stark, dass die Markise nur mit der Sturmabspannung ausgefahren bleiben konnte. Nachdem wir alles eingerichtet und den Platz inspiziert hatten, war es Zeit für das Nachtessen. Mit Fleisch vom Grill und Salat liesen wir es uns gut gehen.


Sonnstag 30. Juli 2023
Ausschlafen und ein ausgiebiges Frühstück mit Speck, Ei und Zopf, der Start in den Sonntag war gemacht. Mit einer kleinen Wanderung über die Weiden des Juras an Pferden und Kühen vorbei, über Tavannes zurück zum Campingplatz, erkundeten wir die nähere Umgebung. Am Nachmittag, vertrieben sich die einen die Zeit draussen mit Outdoor - Spielen, die anderen mit UNO spielen drinnen. Am Abend gab es dann ein Spaghetti-Plausch

 

Montag 31. Juli 2023
Die Lebensmittel gingen zur Neige und so stand der Einkauf auf dem Programm. Nachdem wir zusammen den Wochenplan der Aktivitäten bestimmt hatten, ging es an den Menüplan und erst dann konnten wir auch entsprechend die benötigten Lebensmittel bestimmen. Café complet und Picknick am Mittag und eine warme Mahlzeit am Abend, der Plan war perfekt.
Der Jüngere Sohn mit Freundin schaut sich schon länger nach einem Wohnmobil um. Eine engere Auswahl viel auf ein Chausson Model und da sich ein Händler in unmittelbarer Nähe befand, begleiten wir sie zur abgemachten Besichtigung. Vor Ort gab es wieder einmal viel zu bestaunen, immer wieder optimimiert sich der Innenausbau und verblüfft mit neuen Konstruktionen. Für alle gab es genug zu sehen und mit vielen Eindrücken ging es zurück auf den Campingplatz.


Dienstag 01. August 2023
Wir haben uns entschieden, ein Aktivitätentag und ein Chiller-Tag. So war der 1. August unser Chiller-Tag, Brunch, Spiele und am Abend Würste vom Grill und alle waren zufrieden.


Mittwoch 02. August 2023
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg Richtung Käserei Tête de Moine. Nach einer 1/2 h Fahrt kamen wir dort an. Schon die aus Stroh geformte Girole und die miteinander kämpfenden Stiere haben uns fasziniert. Im Museum erfuhren wir dann mehr über die Geschicht des Käses und deren Herstellung und Herkunft. Da wir für unser Picknick noch Käse benötigten, liesen wir uns einige Rosen vom Tête de Moine abschaben und verpacken. Mit allem ausgerüstet, ging es dann zu unserem nächsten Programm Höhepunkt. Der Etang de la Gruêry ist ein Muss auf der ToDo Liste im Jura. Nicht zum ersten Mal, aber immer noch gleich fasziniert, wanderten wir um den See. An einem für uns geeigneten Platz verköstigten wir uns mit den eingepackten Köstlichkeiten. So in der Natur schmeckt einem der Käse doppelt so gut.


Donnerstag 03. August 2023
Der jünger Sohn fand keine Ruhe in der Auswahl eines möglich Wohnmobils und weil wir in der Westschweiz auch nahe eines Anbieters von Challanger waren, entschieden sich die beiden am Morgen
auch noch diesen Händler anzufahren. Der Weg hat sich gelohnt, die Entscheidung ist schon fasst gefallen. Der ältere Sohn und ich bestellten uns am Vorabend auf dem Bauernhof Gipfli und Weggli und liesen es uns am Morgen mit einem feinen Frühstück gut gehen. Zeitlich war der Ausflug zum Händler und dem effektiven Tagesziel genau koordiniert. So fuhren wir von unterschiedlichen Startpunkten, wir vom Campingplatz, sie vom Händler aus, exakt in 1 1/2 h zum vereinbarten Treffpunkt dem Creux du Van. Nur 5Min unterschied und beide waren auf dem Parkplatz, besser kann man das nicht planen ;-) Es war sehr kalt, trotzdem hat sich der Ausflug mit der gebotenen Aussicht gelohnt. Unser Picknick, versuchten wir windgeschützt einzunehmen, was uns leider aber nur bedingt gelungen war.

Freitag 04. August 2023
Unser Entscheid ein Aktivitätentag und ein Chiller-Tag zu machen, haben wir nur gebrochen, weil der Wetterbericht für den Freitag schlechtes Wetter vorhersagte. So gab es am Morgen nochmals einen feinen Brunch mit frischen Baguette vom Hof. Da uns aber ein ganzer Tag auf dem Camping zu langweilig war, ging es kurz entschlossen in die Schockoladen-Fabrik Camille Bloch. Mit einem Museumsbesuch und anschliessendem Einkauf im "Ragusa-Land" trennten sich unsere Wege. Ich machte mit dem älteren Sohn den Einkauf für die nächsten Tag, wo ich mit meiner Partnerin in den Schwarzwald fahren werde, und der jüngere Sohn mit seiner Freundin besuchten die Teuferbrücke.


Samstag 05. August 2023
Das Frühstück fiel aus, Zusammenräumen war angesagt, alles verlief nach Plan und nachdem wir den Platz bezahlt hatten (CHF 440.00) verabschiedeten wir uns und jeder ging seinen Weg. Die beiden Söhne nach Hause und ich ins St. Galler Rheintal um meine Partnerin abzuholen. Schon ganz ungeduldig wartete sie zu Hause und wir freuten uns beide auf das Wiedersehen. Nachdem alle Sachen gepackt waren ging es Richtung ersten Stellplatz in Hüfingen. Schon einmal dort gewesen, dachte ich werde es ein leichtes diesen Platz anzufahren. Leider weit gefehlt, die signalisierten Umleitungen führten uns mehrere Male am gewünschten Zielort vorbei. Die Ruhe beider half doch noch einen Weg zum Platz zu finden. Das erste Mal zusammen unterwegs, klappte auch das Aufstellen auf dem ausgewählten Platz. Eine nette Person nahm dann die Platzgebühren entgegen und erklärte uns alles Wichtige.
Mit Chäschüechli und Salat genossen wir den Abend und gingen glücklich zu Bett.


Sonntag 06. August 2023
Mehr Regen als Sonnenschein, die Entscheidung länger im Bett zu bleiben fiel uns leicht. Fein Gefrühstückt, wusste ich von einem Lehrpfad über die römische Geschichte. Als sich dann das Wetter etwas beruhigt hatten, machten wir uns auf den 3km langen Rundweg. Am Schluss konnten wir dann noch ein freigelegtes Römerbad besichtigen. Die Römer liessen es sich schön früher gut gehen. Wettertechnisch haben wir den richtigen Zeitpunkt ausgesucht, zurück im Wohnmobil begann es von Neuem stark zur regnen. Mit Ragusa und Café war uns das aber egal. Kein Fernseher, keine Probleme und Zeit für ein Rumikub-Spiel am Abend. Da wir nicht alle Jetons für den Strom aufgebraucht hatten, gönnten wir uns eine Dusche auf der Stellplatz eigenen Sanitär-Anlage


Montag 07. August 2023
Das erste Mal gemeinsam das Wohnmobil zusammen räumen und startklar machen, alles ist geglückt, nur dass wir keine Jetons mehr für Frischwasser hatten, doch einmal zuviel geduscht. Die nächste Wanderung stand auf dem Programm, wir fuhren auf einen Parkplatz von wo aus wir eine Rundwanderung über die Lotach Klamm Wasserfälle in die Wutachschlucht machten. Aus den angegebenen 9.8 km wurden dann effektiv 11km. Über Stock und Stein, den Berg hinauf und hinunter, standen wir plötzlich vor einem im ersten Anblick nicht überwindbaren Hindernis. Ein entwurzelter Baum riss den Wanderweg weg, wir mussten neue Tritte in die Erde stampfen, ich ging dann voraus und half meiner Partnerin über das Hindernis. Geschaft, zurück beim Wohnmobil konnten wir uns über die "geglückte" Wanderung freuen. Wir fuhren weiter zum Stellplatz Dietingen. Noch von der letztjährigen Tour bekannt, waren wir aber überrascht, dass nur wenige Wohnmobile auf dem Platz standen, uns war es recht, hinter den Hecken war unser favorisierte Platz schnell gefunden.

Dienstag 08. August 2023
Einmal mehr waren wir im ungestressten Modus unterwegs. Nach dem Frühstück machten wir unsere Fahrräder für den Ausflug zum Thyssen Krupp Testturm bereit. Der Testturm war nur ca 4km entfernt also locker mit dem Fahrrad erreichbar, dort angekommen, waren wir überrascht, dass nur wenige Leute diese Attraktion besuchen wollten, die Möglichkeit der Abschrankungen deutete auf anderen Menschenanstürme hin. Mit 8m/s ging es auf die 232m hohe Besucherplattform. Dieser Turm wird effektiv für verschiedene Test verwendet. Auf der Plattform bot sich ein Rundblick bis in die Schweiz zum Säntis und wenn die Sicht noch etwas besser gewesen wäre bis Eiger, Mönch und Jungfrau. Überwältigt von den Eindrücken zurück beim Wohnmobil liesen wir den Tag ausklingen. Typisch schweizerischer Znacht, Raclette mit Kartoffeln, Gürkli und Maisköbli, mmmmh lecker.

Mittwoch 09. August 2023
Am Stellplatz Dietingen gibt es die Ausstellung Kristallwelten, unscheinbar von aussen, überwältigen im Innern, so haben wir diese Ausstellung erfahren. Mit vielen Eindrücken ging es weiter auf den Stellplatz Dormettingen zum Schiefererlebnis. Die Rundwanderung "Wüste 8" mit all seinen Erklärungen und das Schiefer-Hämmern, welches Fossilien an den Tag förderte, war ein erneutes Erlebnis auf unserer Reise. Da das erste Risotto im Jura gelungen war, versprach ich meiner Partnerin dies am heutigen Tag zu wiederholen. Auch sie konnte ich von meinen "Kochkünsten" überzeugen, gut gemacht schon ans nächste Mal gedacht. Die Nacht in dieser Abgeschiedenheit, war extrem ruhig, wenn nicht schon beängstigend. Nach dem Nachtessen machten wir noch einen Spaziergang durch das Schiefererlebnis Areal, war das schön ohne all die vielen Leute.

Donnerstag 10. August 2023
Nach dem Frühstück sind wir Richtung Bad Wildbad gefahren. Da nicht jeder Parkplatz für Wohnmobile vorgesehen ist, bedingte auch dies eine Vorabklärung. Diese war richtig getroffen so dass wir in 400m von der Standseilbahnstation parken konnten. Wir lösten beide Fahrten mit der Bahn. Oben angekommen ging es zum Baumwipfelpfad, eines der Highlights im Schwarzwald, noch nicht genug von den Höhen weiter zur 380m langen Hängebrücke, die doch recht ins Schwanken gerieht und uns alle Gleichgewichtssinne abverlangte. Da wir schon beim Hinweg den Stellplatz in Calw nicht geeignet gefunden haben, sind wir direkt nach Gaggenau gefahren. Ach ja in der Zwischenzeit habe ich eine Absage erhalten, das Fahrtraining mit dem Unimog ist bis zum September ausgebucht. Aber da der Stellplatz in Gaggenau an einer Therme liegt, entschlossen wir uns kurzfristig auf Chillen und Saunieren im der Rotherme in Gaggenau.

Freitag 11.08.
Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass ich diesen Stellplatz schon einmal angefahren bin, dem war überhaupt nicht so, verwundert über die Anfahrt und dann den Platz, musste ich eingestehen, nein den Platz kenne ich nicht. Er war nichts Besonderes, erfüllte aber seinen Zweck und die Abstände zwischen den Wohnmobilen war angemessen. Wir entschieden uns also einen Thermenbesuch zu machen. Die Preise für 4h waren sehr human und als die Receptionisten dann noch erklärte im Sommer sei dieser Preis für den ganzen Tag, waren wir begeistert. Kaum durch die Schranke gelaufen, bemerkte ich aber, dass ich die Badehose vergessen hatte , also mit Handzeichen erklärt und über den Behindertenausgang zurück zum Wohnmobil, zurück in die Therme, konnte der Spass beginnen. Von Anfang an machte uns die Therme einen gepflegten und sehr schönen Eindruck, welcher sich auf dem ganzen Areal fortsetzte, wir waren begeistert. Felsensauna, Liegewiese zurück in die Panoramasauna Liegewiese, Planschbecken und in die Finnensauna, der Tag war gelungen und trug zur Entspannung bei. Beim Duschen dann die Feststellung uuuupss die Sonne war doch zu stark und dann im Wohnmobil die ersten Behandlungen des Sonnenbrands, die sich dann über die nächsten Tage mehrmals wiederholten, ach wie kann man dumm sein. Für das Abendessen bastelten wir uns gemeinsam Wraps, verpackten diese in eine Pfanne, Gläser und Weine in die eine Hand , Pfanne in die andere ging es auf eine Parkbank zum Abendessen, wir genossen miteinander diesen schönen, besonderen und ungewöhnlichen Moment.

Samstag 12.08.
Wir verliesen den Nord-Schwarzwald und fuhren weiter Richtung Mittel-Schwarzwald nach Glatten auf einen Stellplatz direkt an einem Naturbad. Ohne grossem Luxus aber fasst für uns alleine war dies der richtige Platz. Das Einrichten funktioniert schon einwandfrei, meine Partnerin hat sich aufs Wohnmobil - Leben eingestellt. Danke, dass du mit mir dies Form von Ferien machen mitträgst. Wir entschieden uns hier zwei Nächte zu bleiben.

Sonntag 13.08.
Am Sonntag machten wir eine Rundwandeung um Glatten, immer wieder hilft uns das Internet oder die App Outdoor-Activity geeignete Wanderrouten zu finden. Schon den ganzen Tag war es extrem schwül und so kam es wie es kommen musste. Kurze Zeit, nachdem wir von der Wanderung zurück waren, kam eine Regenwand mit Sturm auf uns zu, rechtzeitig erkannt, schaften wir es in den verbleibenden 30s alles zu verstauen und die Fenster dicht zu machen. Nachdem wir diesen Sturm überstanden hatten, gingen wir zum Eingang des Naturfreibades. Nette Leute erklärten und dass nur unter Aufsicht des Bademeisters geschwummen werden darf und dies nur noch bis 19:00 Uhr möglich sei, am Montag nur für Mitglieder, entschieden wir uns für einen Kurzbesuch schwammen noch ein Paar Längen. Wir haben dann noch versucht die Duschen zu benutzten, diese sind aber ebenfalls nur für Mitglieder.

Montag 14.08.
Wie schon erwähnt, war das Vorhaben des Badebesuchs am Montag gescheitert und so fuhren wir weiter Richtung Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Ich war schon einmal hier, zu früher hatte es diesmal unbeschreiblich viele Autos und Wohnmobile auf dem Parkplatz und somit auch extrem viele Leute. Den Nummernschildern zu entnehmen, flüchteten die Spanier, Italiener und Franzosen vor der Sommerhitze. Wir liesen uns auf das Experiment ein, das Fräulein an der Kasse begrüsste uns auf Englisch und freute sich, als sie erkannte, dass sie endlich wieder einmal Deutsch sprechen konnte. Bei so vielen Leuten entschieden wir uns die Bauernhäuser nur von draussen betrachtet und gingen nur vereinzelt in die Gebäude. Ganz ein wenig gestresst, fuhren wir weiter zur schönen Aussicht. Ja ich habe es wieder geschafft und die Anfahrt wieder einmal von der falschen Seite her genommen. Für das nächste Mal NICHT von Hornberg - Niederwasser aus. Super Platz direkt zum Wald hin einfach nur TOP. Auch die Partnerin hat nun ein Auge, welches der Richtige Platz für uns ist, also hingestellt, angemeldet, eingerichtet und heruntergefahren, ach wie wir das Wohnmobil - Leben geniessen. Zum Abend gab es ein Toast Hawai ohne Hawai, heisst ohne Ananas, weil wir keine Scheiben nur Stücke fanden.

Dienstag 15.08.
Die Ruhe in der Nacht und einzig das Summen der Bienen am Tag, die Stille auf diesem Platz ist unbeschreiblich. Nach dem Frühstück entdeckt ich direkt neben dem Platz unzählig von Heidelbeeren, die wir gesammelt und später für den Dessert mit Vanille Créme auf die Seite legten. Gerüstet, Drinken und etwas Kleines zu Esssen, machten wir uns auf die Wanderung auf den Kaiserstein, glücklich über die gemachte Aktivität, nutzten wir die Dusche des angrenzenden Hotels und machten uns für einen schönen Abend zurecht. Mit einem leckeren Nachtesssen Rehschnitzel und einer guten Flasche Wein entschieden wir uns hier noch weiter zu bleiben.

Mittwoch 16.08.
Auch heute entschieden wir uns für eine kleine Wanderung, aber in die andere Richtung. Neben dem Weg plötzlich Eierschwämm soweit das Auge reicht, da konnte ich nicht widerstehen. Am Abend machte meine Partnerin eine Vorspeise Eierschwämm auf Toast mmmh lecker.

Donnerstag 17.08.
Ausschlafen, nichts tun nein, gemütlich frühstücken und noch einmal eine kleine Wanderung, wieder mit vielen Bovisten, aber die liessen wir diesmal stehen.
Heidelbeeren gepflückt steckt an, so pflückte diesmal meine Partnerin eine Hand voll, die wir dann einfach so gegessen. Haben. Da die Wraps uns so gut geschmeckt hatten, gab es sie zum zweiten Mal, immer noch gleich lecker.

Freitag 18.08.
Die Ferien gehen langsam zu Ende. Damit wir nicht an einem Tag eine weite Strecke zurücklegen mussten, entschieden wir uns Richtung Schweiz zu fahren aber noch ein Zwischenhalt in Geisingen zu machen. Abschied von der schönen Aussicht, fuhren wir auf den neuen Stellplatz, schon lange habe ich diesen im Visier und jetzt konnte ich ihn endliche einmal anfahren. Der Stellplatz ist voll, schön aber nicht unser Wunschplatz, da gibt es schöneres. Nach dem Grauwasserablassen entdeckte ich, dass sich ein anderes Fahrzeug von der anderen Seite nähert und uns den noch letzten guten Platz streitig macht, als die Partnerin mit dem Schlauch in der Hand stehen lassen und direkt auf den auserwählten Platz gefahren. Es war Heiss, es hatte wenig Schatten, all das verleitete zum nichts tun. Diese Plätze sind nicht unbedingt unsere bevorzugten Orte, alle wollen mit einem sprechen und es hat einfach zuviele Leute. Morgen geht es nach Hause, schade ist es schon vorbei, es war wunderschön mit meiner Partnerin unterwegs zu sein.

Samstag 19.08.
Heimfahrt über Diepoldsau. Danke für diese Ferien.

Tessin-Wallis-Jura

Abfahrt: Freitag 12.08.2022 
Ankunft: Freitag 26.08.2022 
Distanz: 500 km 
Durch. Verbrauch: 10.4l/100km 
Durch. Geschwindigkeit: 60.5 km/h 
Gesamte Fahrzeit: 00:00h 

10. August, die nächste Chemotherapie stand an, und die Prognosen haben sich in die falsche Richtung entwickelt. Zusätzlich Krebszellen im Bauch zwangen uns zu einer neue Chemotherapie, jedoch ohne Immuntherapie. Wir liesen uns jedoch nicht vom Krebs herunter ziehen und sagtem ihm den Kampf an und gingen trotzdem in unsere wohlverdienten Ferien. Wir nutzen den Donnerstag das Wohnmobil einzurichten um dann am Freitag zu starten.

Freitag 12. August 2022
Erstes Ettapenziel war eine ehemalige Arbeitskollegin von Corina. Wir hatten unseren privaten Stellplatz auf dem Bauernhof und verbrachten den ganzen Tag bei der Familie, nach 25 Jahren hatten sich sich einiges zu erzählen. Glücklich und zufrieden schliefen wir zwischen Schafen, Rindern, Hühnern und Mücken.

Samstag 13. August 2022
Gemeinsam tranken wir noch einen Kaffee und besuchten noch einen Arbeitskollegen aus der Tiefbauamtszeit, dem hausgemachten Grappa mussten wir jedoch absagen, um 10:00 Uhr Morgens war das einfach zu früh. Zurück beim Wohnmobil, entschlossen wir uns die alte Strasse zu benutzen und den nächsten Stellplatz in der Leventina anzufahren. Dieser Entscheid erwies sich als goldrichtig, der Ferienverkehr führte auf der Autobahn einmal mehr zu kilometer langem Stau. Der Stellplatz in Prato war wunderschön eingerichtet und hatte alles was man braucht. Gegen Abend füllte er sich entsprechend und natürlich musste auch ein Deutscher trotz Verbot seinen Wohnwagen hinstellen. Seine Entschuldigung konnten wir noch nachvollziehe, als er dann aber mit seinem Wohnwagen zwei Stellplätze blockierte, war auch dieser Deutsche bei uns unten durch. Immer dassselbe, die Deutschen in ihrem eigenen Land sind angenehmen Leute, aber sobald sie in die Ferien fahren, sind sie unausstehlich!!!

Sonntag 14. August 2022
Unser nächstes Ziel ist das Oberwallis. Diese Region der Leventina, der Nufenenpass und das Oberwallis, sind Regionen, die wir noch nie bereist haben. Es war somit umso schöner auf der Hauptstrasse die Gegend kennenzulernen. Auf der Passstrasse hoch zum Nufenenpass haben wir dann noch ungewollt halt gemacht und einem Holländischem Paar versucht behilflich zu sein. An einer Ampel konnten sie mit dem Auto und dem Wohnwagen nicht mehr anfahren. Das Auto hatte zu wenig Kraft. Als auch anschieben nicht mehr geholfen hat, mussten wir sie überzeugen, umzukehren. Ich regelte den Verkehr und er wendete sein Wagen. Weiter auf dem Pass genossen wir die Aussicht und machten uns dann Richtung Goms weiter auf den Weg. Der Stellplatz Rhodania ist genau nach unserem Geschmack, so nach dem Motto, weniger ist mehr. Wir haben schnell den richtigen Platz gefunden und uns eingerichtet. Wir denken da bleiben wir sicher zwei Nächte.

Montag 15. August 2022
Der Gesundheitszustand von Corina lässt es noch nicht zu, dass sie schon grosse Touren unternimmt, da müssen wir einfach Zeit geben. Sie wird sich weiter ausruhen und sich von der Chemotherapie erholen. So mache ich mich alleine auf eine Velotour durch das Oberwallis, vorbei am Flughafen und dem Platz auf welchem das Bula der Pfadfinder 2022 stattgefunden hat. Bis nach Oberwald waren es 13km, dann versuchte ich den Anstieg richtung Grimsel, nach 300m nach Luft lechzend und beinahe schon zweimal überfahren, kehrte ich dem Pass den Rücken zu und machte mich, nachdem ich im Volg ein Brot einvekauft hatte auf den Rückweg. Für einen kleinen Rundgang im sehenswerten Reckingen konnte ich meine Frau begeistern und so machten wir gemeinsam eine kleine Dorftour. Den Tag liesen wir mit einem Bier ausklingen.

Dienstag 16. August 2022
Den Rucksack gepackt, die Flaschen gefüllt machte ich mich auf den 10 km langen Erlebnispfad in Reckingen. Mit verschiedenen Posten wurde einem die Gegend nähergebracht, Lawinenverbauungen, Trockenwiese, und so weiter. Einen Kilometer weit hinten im Tal konnte man sogar noch eine Felshöhle erkunden, welche von einem englischen Einsiedler benutzt wurde. Auf der ganzen Tour habe ich mehrere Fotos gemacht, damit meine Frau nach der Rückkehr auch daran teilhaben konnte.

Mittwoch 17. August 2022
Von Reckingen fuhren wir über die Kantonsstrasse nach Saint-Leonard auf den Stellplatz, welcher uns schon von einer früheren Tour bekannt war. Wir haben sogar den gleichen Platz bekommen und richteten uns dort ein. Ziel dieses Halts war der Besuch der unterirdischen Seen, welche wir das letzte Mal wegen Corona ausgelassen haben. Wir haben auf den nächsten Morgen um 09:00 Uhr zwei Plätze reserviert.

Donnerstag 18. August 2022
Früh aufgestanden, alle Tabletten genommen, das bringt das Alter so mit sich, waren wir zur rechten Zeit beim Eingang zu den Seen. Es war wieder einmal die richtige Entscheidung, insgesamt waren wir zu 5 plus Guide auf einem Boot wo bis zu 30 Personen Platz finden. Also hatten wir fast eine Privatführung und wir konnten die Eindrücke und Stille geniessen. Zurück beim Ausgang bestätigte sich unsere Vermutung und es warteten ganz viele Leute auf die zweite Tour. Zurück beim Wohnmobil, machten wir uns auf den Weg Richtung La Brevier. Nach rund 3h Stunde fahrt durch den Jura, das Val des Trevieller kamen wir auf dem Stellplatz an. Nichts Besonderes, aber für uns völlig ausreichend. Endlich hat es wieder einmal geregnet, auch das nehmen wir dankend an. Schauen wir mal, was wir am nächsten Tag unternehmen wollen.

Freitag 19. August 2022
Das Wetter zeigte sich nicht von der besten Seite, sprich es regnete den ganzen Tag, endlich nach langer Trockenheit, es war dringend nötig und so nahmen wir es in Kauf und machten eine kleine Wanderung rund um den See. Wir entschieden uns am Samstag weiterzufahren.

Samstag 20. August 2022
Nach einem bescheidenen Frühstück fuhren wir Richtung Saignelégier, da wir wieder einmal Grauwasser ablassen und Frischwasser einfüllen mussten. Zuerst machten wir jedoch noch einen Abstecher nach Le Locle in die unterirdischen Mühlen. Über 3 Stockwerke einer Höhle wurde im 16. Jahrhundert eine Mühle betrieben, später dann auch noch eine Sägerei. Mit einem Audioguide erfuhren wir mehr über die Technik und die harten Bedingungen unter welchen der Müller das Korn gemahlen hat. Der Brotverzehr war zu dieser Zeit in etwa 800gr / Person im Vergleich von heute von ca. 125gr / Person. Mit spannenden und interessanten Eindrücken fuhren wir weiter. Und siehe da wie der Zufall es wollte kamen wir an einem Coop vorbei, welcher auch für Wohnmobile einen Parkplatz anbot. Mit allem eingedeckt für die nächsten Tage mussten wir in Saignelégier also nur noch Tumpen. Im Ort angekommen herrschte reges Treiben, es fand eine Pferdeveranstaltung statt und so kam es, wie es kommen musste, zwei A….löcher versperrten die Versorge Station. Da wir aber für viele Situationen eine Lösung haben, konnten wir auch diese Herausforderung lösen. Mit einer gewissen Wut im Bauch fuhren wir nach Les Geneve und suchten unsere Ruhe. Leider fand im Gebäude beim Skilift eine Veranstaltung statt, die war aber um 21:00 Uhr zu Ende und die Einsamkeit konnte genossen werden.

Sonntag 21. August 2022
Geweckt wurden wir von der Stille, genossen den Kaffee bei Sonnenaufgang und planten unsere Wanderung. Auch der Sonntag wurde im Gebäude des Skiliftes eine Veranstaltung durchgeführt, mit so vielen Teilnehmern, dass auch der Parkplatz der Womos für PWs genutzt wurde. Ruhig bleiben, wir bleiben ja noch hier. Also Rucksack gepackt und ab auf unsere Wanderung Les Geneves – Belelay – Les Geneves. Erst als wir in Belelay waren, erinnerten wir uns hmmm da waren wir schon einmal, ja klar als das Gebäude vom Tete de Moin auftauchte war alles klar. Im Ort selber gab es noch einen Libellenweg und den mussten wir natürlich auch noch machen. Müde aber glücklich kamen wir beim Wohnmobil an. Das Fest hat sich schon fast aufgelöst. Eine der Organisatorinnen kam auf uns zu und fragte nach, ob ihre Lust auf ein Nachtessen hätte. Mit einem Ja beantwortet wurden wir überrascht mit Gratin, Wildschweinfilet an Senfsauce und einer Flasche Wein, welche sie uns überreichte und uns Guten Appetit im Wohnmobil wünschte. Ein richtiges Sonntagsmenu, wir liessen es uns gut gehen.

Montag 22. August 2022
Es war wieder ein Chiller-Tag angesagt, ausschlafen und dann mal schauen. Die Region hat in den Wäldern ganz viele wilde Brombeeren. Diese Tatsache lockt viele Pflücker in den Wald. Wir dachten, was die können, können wir auch. Den Wald durchstreift und mit zwei vollen Geschirren zurück beim Wohnmobil, machte meine Frau einen Teig und backte leckere Brombeer-Plunder. Mit einem Kaffee war der Zvieri gerettet. Am Abend gibt es dann ein Wildschwein Gazpacho mit Callslaw-Salat und Brot. Wir geniessen unser Wohnmobil Leben.

Dienstag 23. August 2022
Wir sind jetzt 3 Tage / 3 Nächte autark gestanden, das ist auch absolut kein Problem, nur das Schwarzwasser muss dann irgend wann entleert werden. Somit führte uns der Weg, bevor es weiterging nochmals nach Saignelégier, diesmal hatten wir genügend Platz und wurden nicht durch PWs blockiert. Aber natürlich gibt es auch hier wieder eine Bemerkung am Rande. Mann muss bei dieser Station mit einem Schlauch das Grauwasser entleeren, als erfahrene Camper, gehört dies zur Grundausstattung. Der «Nachbar» hatte natürlich nichts von alle dem, was die Grundausstattung aufweisen sollte, und entleerte sein Grauwasser einfach auf den Platz, zum Glück Grassteine so dass das Wasser einfach versickern konnte. Als er dann noch die Toillette am Trinkhahn reinigte, kam mir einmal mehr das Kotzen, leider der französischen Sprache zu wenig mächtig, lies ich diesen «Grüssel» gewähren. Wir machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Etappenziel Erlebniswelt Camille Bloch. Wir liesen uns in die Welt der Schokolade entführen. Mit vielen Eindrücken, entschlossen wir uns für einen Stellplatz auf einem Bauernhof in Misery. Angekommen, platzierten wir unser Womo unter Apfelbäumen. Es war alles vorhanden und der erste Eindruck hat uns gefallen, wenn man aber ein zweites Mal hinschaut ist alles einwenig heruntergekommen und nicht mehr gepflegt. Als dann auch noch die Unfreundlichkeit der Besitzer nicht zu einem positiven Erlebnis führten, beschlossen wir am nächsten Tag weiter zu fahren.

Mittwoch 24. August 2022
Da uns wie angetönt der Stellplatz auf dem Bauernhof nicht entsprochen hat, entschieden wir uns schon am Morgen weiter zu fahren. Auf der Webseite von Blueberry-Hill entdeckten wir mit Verwunderung, dass dieser schöne Platz auf Ende September 2022 geschlossen wird. Somit war klar, diesen Stellplatz fahren wir noch einmal an, denn er ist war einer von unseren Favoriten. Damit aber auch an diesem Tag wieder für Spannung gesorgt war, habe ich eine Einsiedlerei in der Nähe von Freiburg gefunden, wo zwei Eremiten mit eigener Kraft aus dem Felsen verschiedene Räume, Kapelle, Küche, etc. gehauen haben. Diesen Ort wollten wir an diesem Tag anschauen. Das Navi hätte uns bis vor die Tore gelotst, auch über unbefestigte Strassen, es war wieder einmal der Augenblick wo mit gesundem Menschenverstand die Technik ignoriert werden musste. Angekommen und das Wohnmobil im Wald versteckt, machten wir uns zu Fuss zur Magdalena-Einsiedlerei. Voller Eindrücke, fuhren wir dann weiter nach Dürrenroth auf den Stellplatz. Wir hatten wieder einmal Glück zu unterst war noch ein Platz frei und wir genossen an diesem Abend einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Donnerstag 25. August 2022
Wir bleiben noch eine Nacht auf diesem schönen Stellplatz und haben für diesen Tag eine kleine Wanderung geplant. Über Stock und Stein oder besser Hügel und Wiesen hinunter zum Rotwald in der Nähe von Dürrenroth mit einem kleinen Mittagessen auf einem Baumstrunk und einem «selbstgemachten» Tisch ging es in der Mittagssonne wieder den Hügel hoch zurück auf den Stellplatz. Den Abend liessen wir nochmals mit dem Sonnenuntergang ausklingen, gingen Müde aber glücklich zu Bett, damit wir Morgen früh aufstehen konnten.

Freitag 26. August 2022
07:00 Uhr Tagwach, 08:00 Uhr Abfahrt, geplant, ausgeführt, erfüllt. In der einen Stunde, wurde gefrühstückt, das Wohnmobil abfahrbereit gemacht, Abwasser und Toilette entsorgt, Frischwasser eingefüllt, sich von allen verabschiedet und los ging die Fahrt Richtung Heimwärts. Die Fahrt nach Hause war so geplant, dass auf der Strecke noch ein Abstecher in die Erlebniswelt von Kambly gemacht werden konnte. Dort angekommen und das Wohnmobil geparkt, tauchten wir in die Welt von Kambly ein. Zuerst den Wissendurst gelöscht und dann den Magen vollgeschlagen mit allen möglichen Kreationen von Kambly «rollten» wir aus dem Gebäude zurück zum Wohnmobil. Die letzte Fahrt dieser Ferien führte uns zurück ins geliebte Bündnerland, nach Hause.

 

Schwarzwald

Abfahrt: Montag 11.04.2022 
Ankunft: Samstag 23.04.2022 
Distanz: 822.7km 
Durch. Verbrauch: 10.4l/100km 
Durch. Geschwindigkeit: 60 km/h 
Gesamte Fahrzeit: 13.32h 

2022 startete am 17. Januar mit einer Hiobsbotschaft. Meine Frau erhielt die Diagnose Lungenkrebs. Alles hat sich verändert, Nichts war mehr wie früher. Die Zukunft hatte keine Relevanz mehr, es zählte nur noch der Augenblick und die gemeinsame Zeit die uns noch blieb. Nach dem ersten Schock, Haben wir dem Krebs den Kampf angesagt. Die Chemo und Immuntherapie zeigte erste Erfolge. Wir sind vorsichtig optimistisch. Es braucht immer etwa eine Woche, bis sich der Körper von der Chemiekeule erholt hat. So nahmen wir uns die Zeit und starteten unsere Frühlingsferien erst am Montag.

Montag 11. April 2022
Um 10:00 Uhr haben wir unsere Ferien gestartet unterwegs Richtung unserem ersten Stellplatz in Bad Petertal. Das Navi führte uns schnell mal weg von der Autobahn und über Land Richtung Ziel. Auf dem Platz angekommen waren wir von den vielen Reserviert-Tafeln desorientiert. Nur noch ein Platz war übrig und wurde von uns natürlich schnellstens besetzt. Der Empfang bestätigte unsere Vemutung, jetzt fängt man auch auf den Stellplätzen an zu reservieren. Unsere Meinung dazu: Nicht notwendig, einfach BLÖÖÖÖD. Wir liesen den Tag mit einem einfachen Nachtessen ausklingen. Die traditionelle Herausforderung unserer Ferien folgte schon am ersten Tag. Beim Zähneputzen entdeckten wir, das der Wasserhahn im Badzimmer leckt, sch… Wir haben den Druck in den Leitungen weggenommen und entschieden uns dem Problem am Morgen anzunehmen. Die Lösung hatte ich natürlich schon im Kopf.


Dienstag 12. April 2022
Wir wussten ja schon, was wir als erstes machen werden. Da sich der Wasserhahn nicht mehr reparieren lässt, durchtrennte ich die Wasserzufuhr kalt/warm und veschloss diese mit zwei Endpfropfen aus meiner Reparaturkiste. So können wir weiter auf das WC und Duschen, Zähneputzen und Hände waschen ab sofort in der Küche. Jetzt konnten wir unsere Wanderung planen. In Bad Peterstal gibt es einen Wanderweg rund um das Thema Wasser, auf 5km konnte man viel Neues und Bekanntes darüber erfahren. Das war der richtige Einstieg in die Wandersaison 2022. Bad Peterstal hat die besten Zeiten gesehen, überall nagt die Zeit. Schade dass dem Dorf nicht Sorge getragen wird, das ist nicht nur durch Corona passiert, aber hat sicher auch dazu beigetragen. Am Abend haben wir unsere nächstes Ziel bestimmt. Eigentlich wollten wir noch weiter hoch nach Gaggenau. Über ein «Wohnmobil-Forum» haben uns andere Wohnmobilisten den Tipp gegeben nach Königsfeld zu fahren. Stellplatz mit Sauna. Da wir diesen Platz auch auf unserer Liste hatten, waren wir vom Vorschlag begeistert.


Mittwoch 13. April 2022
Ausgeschlafen und mit ausreichend Kaffee, ging die Reise weiter. Gespannt was uns auf dem Stellplatz Bregnitzhof erwartet, fuhren wir Richtung Königsfeld. Nur 4 Wohnmobile, Freude herrscht, aber nur kurz. Alle Plätze haben wieder ein «Reserviert». Aber wir haben ja gelernt, die Reservation sind erst ab dem 15. April, also könne wir locker bis dahin bleiben und dann weiterschauen. Die Sauna wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Ein leichtes Nachtessen mit einer grillierten Servelats auf dem Hobooffen, Salat und Brot stimmten den Saunaabend ein. Einfach, aber schön eingerichtete Saunalandschaft, was will man mehr. Einmal Tropensauna, Erdsauna, Panoramasauna und Finnensauna, mit Tauchbecken und Ruhezonen, glücklich und entspannt, schliefen wir ein.


Donnerstag 14. April 2022
Wir haben uns die nächste Wanderung ausgesucht. Hof- und Mühlenweg, 12.9km, da mussten wir uns natürlich mit eine deftigen Frühstück stärken. Also zwei Kaffee und noch eine Schüssel Kelloggs. Der Wanderweg führt direkt am Stellplatz vorbei, also los. Uns bot die Wanderung viele Eindrücke mit den wunderschön erhaltene Höfen und der Mühle und deren Geschichte, wie auch eine schönen Weitblick bis Rottweil und dem Aussichtsturm von Thyssenkrupp. Müde und zufrieden freuten wir uns auf eine feine Kaffee im Wohnmobil. Jetzt müssen wir uns erholen, die Wanderung hat uns beide gefordert, wir haben gemerkt, dass unsere Kondition noch ausbaufähig ist. Morgen müssen wir den Stellplatz verlassen, unsere nettes Paar aus der Umgebung hat uns schon den nächsten Stellplatz angegeben und diesmal waren wir schlauer und haben auch reserviert. Platz 2 wir kommen und sind gespannt, wie es auf dem Stellplatz in Dietingen aussehen wird.


Freitag 15. April 2022
Auf der Wanderung Hof- und Mühleweg sind wir an der Ruine Waldau vorbei gekommen. Da das Wetter aber umzuschlagen drohte und wir die Dachfenster im Wohnmobil offen hatten, verschoben wir den Besuch auf heute. Wieder mal über eine kleine Umweg haben wir dann die Ruine wieder gefunden. Der Zwischenhalt hat sich gelohnt, auf dem Turm hatten wir eine wunderschönen Rundblick auf die gemachte Wanderung. Von der Ruine fuhren wir dann weiter Richtung Dietingen, gespannt wir es aussehen wird. Der Platz war super ausgeschildert, unser Platz war wie abgemacht reserviert auf dem Platz 2, Platz 1 ZH, Platz 3 GR, sieht so aus als es der Schweizer Ecken wird. Die Bündner auf dem Platz 3 waren dann auch noch aus dem Nachbardorf, wieder mal ein Zufall. Wir nutzten den Freitag als Ruhetag, machten kleine Spaziergänge und mit dem Fahrrad schauten wir Ausschau nach Einkaufsmöglichkeiten, vor allem für Brot. Alles gecheckt. Mit Schopfnudeln und Sauerkraut genossen wir unser einfaches aber leckeres Nachtessen.


Samstag 16. April 2022
Wie meistens am Morgen, zuerst ein Kaffee und dann schauen wir mal was der Tag so bringen wird. Klare Rollenverteilung im Womo, der Herr ist für den Abwasch und den Aussenbereich zuständig. Das war auch an diesem Samstag nicht anders. In der Zwischenzeit besorgte die Dame frisches Brot und Gipfeli. Gestärkt mit einem kleinen Frühstück gingen wir dann auf unsere ausgesuchte Wanderung, Panorama – Weg rund um Dietingen. Es war wieder kalt geworden und bedingte einen Gardarobenwechsel. Gestartet am Kristallmuseum ging es hoch vorbei am Wildgehege mit unzähligen Wildschweinen. Diese wurden natürlich alle fototechnisch Auffotografiert. Durch den Wald, auf Lichtungen und mit einer Mittagspause an einem Fischerteich kamen wir glücklich zurück zum Stellplatz. Meine Frau ist so tapfer, nach der letzten Chemotherapie, hat sie schon wieder 25km mit Wandern zurückgelegt, super, du bist einfach der beste Menschen auf Erden. Wir geniessen den Sonnenuntergang und freue uns auf Morgen, unser jüngere Sohn stösst mit seiner Freundin zu uns und wir verbringen die nächste Woche gemeinsam unsere Ferien.


Sonntag 17. April 2022
Die Frau gönnt sich heute eine Auszeit um die Akkus wieder aufzuladen. Der Herr kriegt nie genug und hat sich schon die nächste Wanderung ausgesucht. Känzele-Weg zur Ruine Neckar. Auch dieser Rundweg ist gut ausgeschildert und mit 8km ein schöner Spaziergang. Irgendwo an einem Baum, kaum noch leserlich, stand so etwas geschrieben wie «Zugang zur Ruine gesperrt…», macht nichts, dann schaue ich mir die Ruine nur von aussen an. Als ich dann aber zur Neckar kam und die Brücke darüber abgebrannt war, habe auch ich den Hinweis am Baum verstanden. Es gab einen Umweg +5.2km Fluss aufwärts. Ich hatte ja Zeit, also nahm ich den Umweg unter die Füsse. Es hat sich gelohnt und ich wurde mit vielen schönen Eindrücken entschädigt. Zurück auf dem Stellplatz, genoss ich nach dieser Tour einen feinen Kaffee. Am späteren Nachmittag traf dann auch wie abgemacht unser Besuch ein. Nach dem Abendessen liessen wir gemeinsam mit einem Würfelspiel den Tag ausklingen.


Montag 18. April 2022
Schon im Vorfeld haben wir unserem Besuch mitgeteilt, sie müssen für das Abendteuer vom Montag Hammer und Meisel mitnehmen. Somit starteten wir diesen Montag gestärkt mit einem deftigen Frühstück unser Archäologisches Abenteuer, fossile Ausgrabungen in Dormettingen. Leider bezogen sich die recherchierten Öffnungszeiten nicht nur auf das Restaurant, sondern auf die ganze Anlage. So standen wir vor verschlossenen Toren. Unser Sohn entdeckte dann aber eine Rundwanderung «Wüste» die sich wie später herausfanden als Glückstreffer erwies. Bei dieser Wanderung haben wir viel über die Region und deren Ölgewinnung aus Schiefer im 2. Weltkrieg erfahren, und dann, dann kamen wir auf ein Schieferfeld, auf welchem wir durch trennen der Schieferplatten einige schöne Fossilien entdeckten. Zurück beim Wohnmobil, fuhren wir dann gemeinsam auf den Stellplatz Kaiserfeld.


Dienstag 19. April 2022
Normal Tagwach, Kaffee und Kellogs. Die Jungmannschaft machte sich auf die Wanderung Hof- und Mühleweg und die Senioren chillten in den Tag. Da die Frau noch im Team Seniorenessen ist, hatte sie heute «Bürodienst» Reservationen entgegen nehmen bis um 12:00 Uhr. Danach machten wir eine kleine Fahrradtour zum nächsten Einkaufsladen. Am Abend ist dann noch einmal Sauna angesagt, bevor unsere Reise weitergeht. Wir genossen die Auszeit in der Sauna, zum ersten Mal blieb ich bei einem Aufguss in der Sauna, die Gelegenheit war perfekt, da sich mit mir nur 6 Personen darin aufhielten. Das werde ich ab jetzt vermehrt geniessen.


Mittwoch 20. April 2022
Eigentlich wollten wir die Jungmannschaft auf dem Stellplatz Hornberg «Schöne Aussicht» treffen. Da es aber unklar war wieviele Plätze über Ostern noch frei sind, haben wir diese Möglichkeit verschoben. Somit entschlossen wir uns diesen Platz heute anzufahren. Auf dem Weg dorthin liegt das Freilichtmuseum Gutach. Um uns ein Bild zu machen, wie man im Schwarzwald gelebt hat, war das für uns ein lohnenswerter Abstecher. Wir «durchwanderten» den Süd- und Mittelschwarzwald und kamen dann im Nordschwarzwald an. Am späten Nachmittag fuhren wir dann auf den Stellplatz Hornberg. Die Strasse wurde immer schmaler und steiler und keiner glaubte mehr daran, dass sich hier ein Stellplatz befindet. Aber weit gefehlt, dieser Stellplatz war einer der schönsten, den wir ausgesucht hatten. Einzig das Vogelgezwitscher und rauschen im Wald war zu hören, perfekt. So schön, dass wir entschieden zwei Nächte hier zu bleiben und erst am Freitag nach Hüfingen zu fahren.


Donnerstag 21. April 2022
Ausgeschlafen, gefrühstückt, machten wir uns auf eine Wanderung rund um den Karlstein. Auf einem Felsen boht sich uns ein Panorama über das ganze Mittelschwarzwald. Da der Gasthof «Schöne Aussicht» mit seiner Speisekarte überzeugte, entschlossen wir uns zu einem Abendessen in diesem. Den Entscheid haben wir nicht bereut, allen hat es gemundet. Nach unserem traditionellen Würfelspiel fielen wir müde, glücklich und gesättigt ins Bett.


Freitag 22. April 2022
Wir fuhren auf direktem Weg Richtung Hüfingen, auf den uns schon bekannten Stellplatz. Juniors machten sich auf die Wanderung «Der Römer», Seniors gönnten sich einen Ruhetag. Am Nachmittag spielten wir noch einmal ein Outdoor-Game der Wikinger, bevor dann jeder sein Nachtessen vorbereitete, bevor wir nochmals das Würfelspiel machten und dann schlafen gingen.


Samstag 23. April 2022
Heimfahrt. Die Jungmannschaft fuhr früher Richtung Innerschweiz und wir dann nach den obligaten Kaffees Richtung «Nach Hause»
Es waren super schöne Ferien, das Wetter hat auch mitgespielt und der Schwarzwald ist definitiv nochmals eine Reise wert.

 

Jura Schweiz

Abfahrt: Samstag 17.07.2021 
Ankunft: Freitag 30.07.2021 
Distanz: 851.9km 
Durch. Verbrauch: 10.3 l/100km 
Durch. Geschwindigkeit: 65 km/h 
Gesamte Fahrzeit: 12:57h 

Die Sommerferien haben es im Moment irgendwie in sich. Ein Jahr später, immer noch ist Corona ein Thema, es ist noch nicht überstanden, es haben Lockerungen stattgefunden, viele sind schon geimpft, aber es gelten immer noch diverse Einschränkungen, die uns dazu bewegt haben in der Schweiz zu bleiben.  

Dann kommt noch ein weiterer Aspekt dazu, vor einem Jahr war ich beim Probearbeiten im Tiefbauamt Graubünden. Habe mich dann voller Freude auf den neuen Job eingeschossen, am 1. Februar begonnen und musste leider relativ schnell feststellen, dass ich am falschen Ort gelandet bin. Noch in der Probezeit habe ich mich für einen weiteren Stellenwechsel entschieden und beginne am 2. August in der EcoGrischun. 

So waren wir «gezwungen» die Sommerferien so anzunehmen, die letzten zwei Juli Wochen. Nach hin und her entschieden wir uns nochmals für die Schweiz, für den Jura. 

 

Samstag 17. Juli 2021 

Wir haben den Jura nicht direkt angefahren. Unser Sohn hatte am 16. Juli Geburtstag und am Samstag zur Party geladen. Mit einer Entschuldigung, dass wir etwas gebucht haben, überraschten wir ihn mit einem spontanen Besuch. Die Überraschung war gelungen. Von Rickenbach ging es Richtung Bonfol unserem ersten Ziel. Manchmal verstehe ich unser Navi wirklich nicht und das war wieder so ein Augenblick, wieso führt uns dieses über Frankreich. Tausend Fluchwörter später sind wir dann aber doch am Ziel angekommen. 

Eingerichtet und mit dem Nachtessen im Magen, erwarteten wir unser jüngerer Sohn mit Freundin, welche sich einen Camper gekauft haben für ein längeres Wochenende ebenfalls vor Ort. Um 21:45 Uhr sind sie eingetroffen. Nach stürmischer Begrüssung und erzählen der Geschehnisse vom Tag legten wir uns schlafen, da der Morgen mit einer etwas grösseren Wanderung aufwartete. 

Sonntag 18. Juli 

Um 07:30 Uhr aufgestanden wenig gefrühstückt und den Rucksack gepackt, machten wir uns auf die Wanderung Nr 456. Kilometer 0. Also etwas zur Geschichte: Von Kilometer 0 bis zur Nordsee wurde hier im 1. Weltkrieg ein «Grenzwall» errichtet, wo sich die Franzosen und die Deutschen gegenüber standen. Und in einer kleinen Landzung die Schweiz dazwischen. Eindrücklich konnte man hier die Stellungen und Schützengraben anschauen und begehen. Dass die Wanderungen eine unserer Grösseren werden wird, haben wir im Vorfeld schon gewusst. Aber mit 20km und 6h Marschzeit, hatten wir am Ende des Tages dann auch genug. Das richtige gemeinsame Nachtessen mit viel Teigwaren, hat dann unsere leeren Akkus wieder gefüllt. Leere Akkus ist dann auch der Übergang zum nächsten Tag. 

Montag 19. Juli 

Leider war dieser Morgen etwas getrübt von der Tatsache, dass der Akku im Camper mit 11V tiefentladen war. Der Camper ist neu und umso grösser die Enttäuschung über einige Sachen, die nicht sein sollten. Nach diversen Telefonaten, konnten wir doch noch etwas beruhigter in den Tag starten. Wir wollten unseren «Gästen» unbedingt noch den Etang de la Greuyer zeigen. Also fuhren wir auf direkten Weg zum ausgewählten Parkplatz. Wir waren nicht die einzigen mit dieser Idee, fanden noch einen Parkplatz, bezahlten die Gebühr und wanderten um den See. Beide schon in Schweden gewesen, fühlten sich von der Landschaft nach Skandinavien versetzt. Vertieft den einen Fuss vor den anderen zu setzen, entdeckten wir im letzten Moment dass die uns entgegen kommenden Wanderer aus dem gleichen Dorf waren wie wir. Man muss 300km fahren damit man sich wieder einmal sieht. Vom See war es nur noch 4km bis zum nächsten Stellplatz in Tramelan. Ein geeigneter Platz gefunden stellten wir unsere Wagenburg auf und verbrachten den Rest des Tages mit Nichtstun, in freudiger Erwartung von einem leckeren Grill-znacht. 

Dienstag 20. Juli 

Noch unklar,  ob wir eine weitere Wanderung einlegen wollten,  entschieden sich unser Sohn mit Anhang doch schon am Morgen die Rückreise anzutreten, da er am Nachmittag seinen ersten Impftermin hatte. Wir Bewegungsmenschen sind haben natürlich unser Picknick – Rucksack gepackt und sind den Windmühlen entgegen geklettert. Nach einem steilen Anstieg in der Mittagssonne und 10 Hoffnungen später jetzt ist das der letzte Hügel vor dem Windkraftwerk, mussten wir leider aufgeben.  Mit einem leckeren Picknick auf einer der unzähligen Jura Alpen  machten wir uns auf den Rückweg.  

Im Womo angekommen kämpften wir seit langem wieder einmal mit einem alt bekannten Problem; Das Scheisshaus ist voll. Mit diversen Tricks, auf die wir hier nicht im Detail eingehen, überstanden wir die Nacht und den folgenden Morgen.  

Mittwoch 21. Juli 

06:00 Uhr Tagwach und die nächste Entsorgungsstation in Saignelegier angefahren. Entsorgt,  versorgt,  die Welt ist wieder in Ordnung oder für Insider,  wie Leni aus der Serie «Der Alte" sagen würde,  Nein nicht die Welt aber das Problem mit dem Klo ist gelöst. Von der Entsorgungsstation ging es dann auf einen Stellplatz bei Saignelegier. Für CHF 10.00 pro Nacht und CHF 2.00 pro Person,  in einem akzeptablen Wert. Es hat so früh am Morgen noch einige Wohnmobil auf dem Platz. Als die Migros geöffnet hatte,  deckten wir uns mit neuen Vorräten ein.  Zurück auf dem Platz war inzwischen der Platz in der ersten Reihe frei,  also schnell umgepackt und die Aussicht genossen. Wieder einmal bemerkten wir,  dass man uns gerne um Rat anfragt,  und wir geben auch gerne Auskunft. Wir ließen den Tag mit nichts tun ausklingen, denn die nächste sportliche Betätigung wartete am nächsten Tag auf uns.  

Donnerstag 22. Juli 

Eigentlich war die Wanderung auf den Mont Soleil von St. Imier aus geplant. Da wir aber von unserem Stellplatz aus das Windkraftwerk sahen,  entschlossen wir uns mit unseren Mountainbikeß dorthin zu fahren.  Mit dem am Vortag auf dem Reisebüro besorgten Velowegplan, waren wir guter Dinge die angegebenen 37km zu meistern. Schon nach 1km die erste Umleitung und eine wunderschöne Abfahrt,  überraschte uns der Jura mit super Verstehen, aber auch mit genau bei Kreuzungen nicht ausgeschilderten Abzweigung. Immer mal wieder auf den Karten nachgeschaut erreichten auch wir nach einem steilen Anstieg den Mont Solei. Windkraftwerk und Solar Forschungsstation,  der Ausflug hat sich gelohnt. Gestärkt machten wir uns auf den Heimweg. Jeder Abfahrt folgte ein Aufstieg und nicht mehr gezählt kamen wir geschafft aber glücklich auf dem Stellplatz an. 

Freitag 23. Juli 

Unsere Gelenke und Muskeln brauchen eine Auszeit. Nachdem wir am Bahnhof für die Dampfzugfahrt vom Sonntag die Billette abgeholt hatten fuhren wir zur Entsorgungsstation und dann auf einen Parkplatz bei einem Skilift. Das war ein Treffer,  wir alleine auf einer Jura Alp, genau unsere Vorstellung von Urlaub. Hier bleiben wir bis Sonntag Morgen.  

Samstag 24. Juli 

Dieser Tag stand unter dem Motto nichts tun,  die Gelenke und Muskeln von den letzten Strapazen erholen lassen. Ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt, erkundeten wir die Umgebung,  Aber nur im Umkreis von 500m. Für das Abendessen konnte ich endlich meinen Hoboofen austesten. Innert 10Min war die Glut bereit und die Servelats wurden perfekt gegrillt.  

Sonntag 25. Juli 

Normal Tagwach,  gefrühstückt und uns langsam für die Abfahrt nach Saignelegier bereit gemacht,  stieg die Nervosität doch ein wenig. Nach Ver- und Entsorgen fuhren wir auf den Stellplatz und parkten auf dem gleichen Platz wie vor Tagen. Auch die Züricher vor uns waren immer noch die gleichen. Um 13:00 Uhr waren wir dann auf dem Bahnhof 50Min zu früh. Dann hörten wir die Dampflokomotive immer näher kommen. Die Aufregung war nicht nur bei uns zu spüren. Wir hatten ja unsere reservierten Plätze, so wie es den Anschein machte zu dieser Zeit waren das die Erstklasssitzplätze. Nun ging es los von Dampf eingenebelt, fuhren wir an Ortschaften, Wiesenlandschaften und kleinen Seen vorbei und überall winkten uns die Leute freundlich zu. Bollement war dann die Endstation, bevor der Zug wieder zurück nach Saignelegier fuhr. Hier machten wir eine längeren Halt,  die Lokomotive wurde umgehängt, mit Wasser betankt und man hatte die Gelegenheit auszusteigen und alles zu fotografieren. Auf dem Rückweg geschah es dann,  wir wurden wir von Banditen überfallen. Sie nahmen mehrere Personen als Geiseln und verschwanden im Wald. Nachdem genug Lösegeld gesammelt würde,  konnten wir beim nächsten Bahnübergang die Geiseln zurückkaufen. Zum Glück ging alles gut aus, und wir kamen unversehrt in Saignelegier an. Mit vielen Eindrücken fuhren wir zurück auf unseren Favoritenplatz und ließen den Tag ausklingen.  

Montag 26. Juli 

Mit einem Frühstück gestärkt,  machten wir uns auf die nächste grössere Wanderung. Im Nachbarsdorf LeJoux gibt es eine Wanderweg,  der die Eisengewinnung im Jura beschreibt. Zuerst ging es aber einmal 5km dorthin eigentlich nur 3km, aber Holzschlagsperrung etc. wurden es etwas mehr. Dann die 6km Eisenweg schlussendlich waren es dann trotzdem wieder 16km. Das Wetter war durchzogen und wir hatten grosses Glück,  dass wir mehr oder weniger trocken blieben,  denn um 12:00 Uhr brach ein Gewitter über uns hinweg mit Blitz und Donner und Starkregen und wir fanden einen Schopf als Unterstand und schauten trockenem Füssen dem Geschehen zu. Glücklich und müde fielen wir ins Bett. 

Dienstag 27. Juli 

Ruhezeit,  Füsse vertreten,  Region von oben betrachten, heisst auf die Bergstation des Skilift gelaufen,  Sonne geniessen, ausruhen,  Kräfte sammeln und einfach nur den Tag geniessen. 

Mittwoch 28. Juli 

Wir verlassen unseren wunderschönen Ort in Les Geneves und fahren Richtung St. Ursann. Aber natürlich nicht direkt, das wäre ja langweilig. In La Heutte gibt es Spuren von Dinosaurier, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten. Nach einer längeren Fahrt, da wieder einmal eine Umleitung uns den direkten Weg versperrte kamen wir in La Heutte an und parkten unser Wohnmobil in der Nähe des Bahnhofes. Nach 25 Min. Fussmarsch entdeckten wir die Fussstapfen eines Dinosauriers. Es ist immer wieder überwältigend, wenn man mit eigenen Augen die Geschichte, die Vergangen heit erleben darf. Voll von Eindrücken, setzten wir die Wanderung fort und gelangten wieder zurück zum Wohnmobil. Dann ging es über die Autobahn, diesmal auf direktem Weg nach St. Ursanne. Dort angekommen haben wir schnell den extra angelegten Stellplatz gefunden uns eingerichtet und schon kurz danach das schöne Städtchen besucht. Wir hatten Glück mit dem schönen Wetter und auch mit den wenigen Touristen, so dass auch dieser Ausflug ein voller Erfolg war. 

Donnerstag 29. Juli 

Ausgeschlafen erkundeten wir die Region um St. Ursanne und dem Fluss Doubs mit dem Mountainbike. Für uns ist der Jura einfach auch ein idealer Radfahrferienort. Die Weg sind gut ausgebaut, die Steigungen halten sich in Grenzen und die Region ist einfach eine (zwei, drei, …) Reise wert. Das war ein schöner Abschluss und rundete unsere Ferien ab. 

Freitag 30. Juli 

Vorteil von Schweizer – Ferien, man kann diese bis zum letzten Tag geniessen und ist in 3h wieder zu Hause. So verliessen wir den Jura um ca 09:00 Uhr und waren um mit Pausen und Mittagessen um 13:00 Uhr wieder in unserem geliebten zu Hause.

Grand Tour Schweiz

Abfahrt: Dienstag 21.07.2020 
Ankunft: Freitag 07.08.2020 
Distanz: 1720.7 km 
Durch. Verbrauch: 10.5l/100km 
Durch. Geschwindigkeit: 56 km/h 
Gesamte Fahrzeit: 30:14h 

Ich möchte ein paar einleitenden Worte zu diesen Ferien loswerden, denn in 10 Jahren erklären diese viele der speziellen «Verhaltensformen». Wir schreiben das Jahr 2020, am Anfang dieses Jahres scheint noch alles in Ordnung zu sein. Ein Virus Namens Covid-19 ist in China ausgebrochen, weit weg interessiert uns nicht. Da haben wir uns aber mächtig getäuscht, im März hat das Virus auch die Schweiz erreicht. Die Pandemie stellt alle auf eine Probe, Lockdown, viele Einschränkungen und auch Maskenpflicht gehören nun zum Alltag. So wurde aus dem Unternehmen 3 Wochen Schweden, 3 Wochen Schweiz und auch das war dann nicht immer einfach aber mehr erfahrt ihr im Reisebericht. 18. Juli endlich Ferien, die Abreise haben wir aber erst auf den 21. Juli geplant, da am 20. Juli noch eine top geheime Aktion stattgefunden hat.

Dienstag 21. Juli

Unsere etwas abgeänderte Grand Tour Schweiz kann beginnen. Wir fahren wie geplant am Morgen Richtung Oberalppass unsere erste Station mit der Wanderung zum Toma-See. Während der Talfahrt von Flims nach Ilanz roch es nach verbranntem Gummi oder ähnlichem, da vor uns aber ein mit Teer beladener Lastwagen fuhr, gaben wir diesem die Schuld. Als aber in den Langsam-Passagen, das linke Vorderrad schepperte, kamen erste Bedenken, dass etwas nicht stimmt. Wir parkten auf dem Oberalppass und beschlossen nach der Rückkehr von der Wanderung nachzuschauen. Die Wanderung ähnelte einer Mount Everest Besteigung, nicht wegen der Höhe, sondern wegen den vielen Menschen, die sich den Berg hoch schleppten. Das Wetter war sehr unbeständig, der Weg wurde durch den Regen immer rutschiger und für eine erste Wanderung war es auch sehr optimistisch, so dass wir das Ziel nicht ganz erreichten und vernünftiger weise umgekehrt sind. Zurück beim Wohnmobil haben wir mit Antonio telefoniert. Gemeinsam konnten wir die Probleme nicht genau lokalisieren. Ich entschied aber zurück zu fahren und das untersuchen zu lassen. Wir entschieden uns über Andermatt nach Hause zu fahren und am Mittwoch um 07:30 bei Antonio vorbei zu schauen.

Mittwoch 22. Juli

07:30 Autogarage, Wohnmobil auf der Hebebühne. Der Fühler Bremsbackenverschleiss war vor Hitze verglüht. Es kam aber noch dicker, Ursache defekte Bremsschläuche, die durch eine Ausbeulung den Bremsdruck nur zaghaft zurück nahmen, so kam es zur Überhitzung, dem Gestank und dem Sensorschaden. Die Rückkehr war die einzig richtige Entscheidung, nicht zu denken, wenn wir nach Schweden unterwegs gewesen wären. So hat alles seinen Sinn. 12:30 Uhr unsere Ferien beginnen von Neuem. Plan angepasst und Furka Pass ausgelassen und über Bern direkt auf den Stellplatz St. Leonard gefahren. Ankunft 18:00 Uhr. Stellplatz passt CHF 15.00 VE und Strom.

Donnerstag 23.Juli

200m entfernt ist der Lac Soutterain, durch die Corona Zeit geht es aber nur mit Reservation übers Internet. Wir haben darauf verzichtet und eine Wanderung in den Walliser Rebbergen gemacht. Wir hatten fast 29° Celsius und so wurde die Wanderung zu einer schweisstreibenden Angelegenheit. Da die Weinberge über ein verzweigtes Bewässerungssystem verfügt, mussten wir nicht verdursten. Der Blick über das Walliser Tal zeigt uns, dass die Walliser im Tal keine Baukultur haben und dies extrem störend wirkt. Wir liessen den Abend mit einem feinen typisch schweizerischen Nachtessen ausklingen (Birchermüesli). Auch wir blieben von Corona nicht verschont und tranken es mit Genuss. Als wir den Wetterbericht für unseren nächsten Tag anschauten, dachten wir unsere Suonen-Wanderung fällt ins Wasser. Wir wollten aber den nächsten Tag abwarten und am Morgen entscheiden.

Freitag 24. Juli

06:30 Tagwach, Blick aus dem Fenster. Der Wetterbericht hat sich wieder mal geirrt, zu Gunsten von uns, wir entschieden uns die Wanderung anzutreten. Rucksack gepackt, es kann losgehen, die Hediger’s benutzen seit langer Zeit wieder einmal die ÖV. 07:33 fährt uns der Regiobus nach Sion. Die App FairTiq erfühlt ihren Zweck, einfach Start und am Zielort Stopp und das Ticket wird verrechnet. Einfacher geht es schon fasst nicht mehr, so bekommen auch wir wieder auf den Geschmack. In Sion wechselten wir auf das Postauto Richtung Haute-Nendaz. Nach 35Min kamen wir oben an. Ein leichter Nieselregen begleitete uns in der ersten Hälfte und wechselte zu teilweisem Sonnenschein. Unsere Entscheidung war richtig. Im Vorfeld habe ich eine Wanderung herausgesucht, die uns wieder zum Ausgangspunkt zurückbrachte. So wanderten wir der Bisse du Milieu 1.5h Richtung Planchouet und dann der Bisse d’en Bas 1.5h zurück nach Haute-Nendaz. An dieser Stelle erlaube ich mir noch ein, zwei Erklärungen zu den Suonen oder eben auf Französisch Bisse, an denen wir entlanggewandert sind. Erbaut um 1700, gefasst aus dem Bergbach Printse auf 1440m ü.M. dient die 5km lange Suone zur Bewässerung von Feldern und Himbeerplantagen in Haute-Nendaz und Basse-Nendaz.
Müde und glücklich traten wir die Rückreise zu unserem Wohnmobil an, und liessen den Tag ausklingen. Der Ausflug war eines der Highlights, die wir auf unserer Reise geplant haben.

Samstag 25. Juli

Da wir von Lac Soutteraine wussten, dass man reservieren muss, haben wir uns natürlich für die Salzsalinen in Bex schlau gemacht und auch schon im Vorfeld auf 09:45 reserviert. Also gab es am Samstag wieder früh Tagwache mit 06:45 Uhr. Wir mussten ja noch entsorgen und nach Bex fahren. 08:45 Uhr angekommen waren wir noch etwas zu früh, aber für uns eben richtig. Ohne Stress konnten wir an der Kasse die Tickets mit Rabatt abholen, bevor der grosse Ansturm los ging. Die Führung war auf Französisch, für uns natürlich kein Problem, ok sind wir ehrlich, wir haben einen Audioguide auf Deutsch erhalten. Wir lernten noch ein junges Pärchen kennen, welches wie wir auf der Grand Tour unterwegs ist, so kamen wir ins Gespräch und tauschten unsere Erfahrungen aus. Zu Fuss begaben wir uns in die Mine, schauten einen Film über die Entstehung und die Entwicklung im Salzabbau und fuhren dann mit der Grubenbahn weit in das Salzbergwerk hinein. Auf einem Rundgang wurde uns alles anschaulich erklärt. Dann quetschten wir uns wieder in die 1.2m hohen Wagons und fuhren wieder ans Tageslicht. Eingedeckt mit div. Salzen aus dem Shop, und gestärkt mit einem Mittagessen, fuhren wir auf der Grand Tour dem Genfersee entlang nach Morges, bogen dann rechts Weg Richtung Arbonne und fanden in der Nähe von Pizy einen Parkplatz im Wald. Unser neues Navi zeigt auch die Stellplätze von Park4Night. Wir haben etwas Vorsprung auf unsere Marsch Tabelle, so werden wir im Park Jura einen Halt einfügen. Der Parkplatz ist wirklich Mitten im Wald, ruhig wäre es sicher auch, wenn nicht Jugendliche eine Funk&Punk Party abhalten würden. Wir wurden liebevoll darauf aufmerksam gemacht, dass diese Party die ganze Nacht dauern wird. Das hat uns aber nicht weiter gestört, nach einem abendlichen Spaziergang, schloffen wir unter die Decke und sind rasch eingeschlafen.

Sonntag 26. Juli

Wir fuhren dann ausgeruht Richtung Gimel, St. Georges auf den Pass Col du Marchairuz. Auf einem Parkplatz unter der Passhöhe stiegen wir in unsere Wanderausrüstung und wanderten über die Jura Alpen. Von dort oben hat man einen Rundblick über den ganzen Genfersee vom Wallis bis zum Genfer Springbrunnen. Mit vielen neuen Eindrücken fuhren wir bis St. Sentier, dort haben sie einen improvisierten Stellplatz in der Nähe des Sportzentrums erstellt. CHF 5.00 / Person ohne VE und Strom. Der Herr im Touristenbüro hatte ein lustiges Namensschild mit dem Hinweis, welche Sprachen er spricht: Französisch, Deutsch, Englisch und St. Gallisch. Wir haben uns für Letzteres entschieden. Nachdem der letzte Zug 5m neben uns vorbeigefahren ist, sind wir eingeschlafen.

Montag 27. Juli

Zeitig Tagwacht und im lokalen Coop die Essreserven aufgefüllt, wollten wir uns in diesem Tag in der Nähe von Creux du Van niederlassen, damit wir möglichst früh diese Sehenswürdigkeit erklimmen können. Ein Camping Platz auf einem Bauernhof. Zielkoordinaten eingegeben, Ziel gefunden und dann, leider ist der Platz ausgebucht und hat für so grosse Wohnmobile keinen Platz. Wir schauten uns dann weiter nach einem Stellplatz in der Nähe um und fanden diesen in Le Pont de Mortel. 4 Plätze VE und Strom alles gratis. Sie haben einen QR-Code für Twint angeschlagen, wo jeder so viel zahlen kann, wie er will. Vom Platz aus sieht man direkt an den Creux du Van und ebenfalls vom Platz aus kann man einen Lehrpfad über das Hochmoor begehen. Also sofort die Pläne angepasst. Dienstag Moor-Lehrpfad, Mittwoch Creux du Van und dann schauen wir weiter.

Dienstag 28. Juli

Wir haben wieder einmal ausgeschlafen, den für den heutigen Tag haben wir nicht so viel vorgenommen. Les Ponts de Martel wirbt mit einem Moor-Lehrpfad, den wir heute anschauen wollen. An einem Billettautomaten lösten wir für 2 Erwachsene, der Betrag wird für die Instandhaltung genutzt. Da wir natürlich mit nur einem Pfad körperlich zu wenig ausgelastet waren, entschieden wir uns beide Pfade den Grünen und den Roten zu bewandern. Der grüne Pfad führte uns auf eine Anhöhe, von wo wir einen Blick über das ganze Tal, mit seinem Hochmoor hatten. Auf Tafeln erfuhren wir vieles über die Region und dessen Torfabbau. Das Ganze wurde dann noch mit dem roten Pfad komplettiert. Der rote Weg führte uns ins Moor, mit seinen Flechten, Moosen und Birken, so dass wir doch noch ein wenig in Schweden waren. Der Stellplatz hatte sich gut gefüllt, so dass sich etwa 10 Womos auf dessen befunden haben. Den Bernern mit einem Wasserschlauch ausgeholfen, da sie auf ihrer Jungfernfahrt aus Versehen alles entleert hatten, den Luzernen mit Strom ausgeholfen, und mit den Österreichern einen Schwatz gehalten, «Schön ist das Womo-Leben farrio farrio hoo» oder so.

Mittwoch 29.Juli

Tagwach um 6 Uhr, wir wollten so wie am Mount Everest, die ersten auf dem Gipfel sein. 7 Uhr Abfahrt Richtung Noiraigue, auf einen am Vortag ausgesuchten Parkplatz, und wir waren wenigstens auf dem Parkplatz die ersten. Das mit dem Gipfel mussten wir leider an andere abgeben. Die Rund-Wanderung war mit 5h angegeben, nach einem steilen Aufstieg, erreichten wir nach 1h40 den Grat vom Creux du Van, glücklich und stolz liessen wir die Bilder auf uns wirken. Erst viel später entdeckten wir die «Sandalen-Bergsteiger», ach ja man kann mit dem Auto hochfahren, Fotos schiessen und sich mit diesen vor seinen Freunden brüsten, oder man kann dem ganzen noch eine gewisse Stärke hinzufügen, wenn man die Bergwanderung gemacht hat. Ich denke man muss es nicht speziell erwähnen, dass durch die Autobergsteiger der Creux du Van völlig überfüllt von Menschen war. Nach einer Stärkung und unzählige Fotos später nahmen wir den Abstieg unter die Füsse. Beobachtet von Steingeissen, schlängelten wir uns den Berg hinunter. Glücklich, müde und zufrieden beim Wohnmobil angekommen, fuhren wir dann weiter Richtung Lignières auf den Campingplatz Fraso Ranch. Nur durch eine Stornierung haben wir bis Freitag noch einen Platz erhalten. Ausspannen und uns erholen von den «Wander-Strapazen».

Donnerstag 30 Juli

Endlich wieder einmal ausschlafen. Ja ok ein gewisser Grundlärmpegel zu gewissen Tageszeiten zwingt dich beim Campingtreiben mitzumachen. Eigentlich wollten wir nichts tun, aber das ist uns einfach nicht so gegeben, also haben wir auf den Nachmittag den Veloausflug zur Reto’s Glasbläserei geplant, jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. Auf der Swiss Topo App geschaut, ok mehr als einmal bis wir am Ziel waren, aber wir haben die Glasbläserei gefunden. Ich war bei einem Klassentreffen im 2018 schon einmal hier, dann kam Twann und die Glasbläserei bei SRF bi dä Leut «Mein Dorf» und so war uns beiden der Ort und die Leute schon einwenig bekannt. Wie versprochen erhielt meine Frau einen neuen Ring. Über den Abstieg in die Twannschlucht einen Waldweg Richtung Prêles fuhren wir zurück auf den Campingplatz. Jetzt genossen wir die erfrischende Abkühlung im Pool. Mit einem einfachen aber feinen Nachtessen liessen wir den Tag ausklingen.

Freitag 31. Juli

Am Morgen hatten wir es nicht eilig, da die bevorstehende Strecke nur kurz war und auch der Tagesplan nicht mit schweisstreibenden Aktivitäten aufwartete. Wir fuhren gegen Mittag ab Richtung nach Bellelay zur Käserei des Tête de Moine. Im Museum erfuhren wir dann alles über die Geschichte und Herstellung des Käses und seine Gironde. Weiter ging es an den Etang de la Gruère und es war so wie uns unterwegs andere Wohnmobilisten prophezeit haben, dieser Ort ist überlaufen. Planänderung, ein wenig abseits Womo auf einem Parkplatz abgestellt. Wir werden am Samstag Morgen früh an den See gehen, dann wenn noch alle Touristen schlafen.

Samstag 01. August

Vor gut 35 Jahren war ich in Tramelan in einem Jungwacht / Blauring Lager, da waren wir auch am See, ich wollte noch einmal in alten Zeiten schwelgen. Der Ausflug und die kleine Wanderung um den See haben sich mehr als gelohnt. Eine Joggerin eine Meditierende mehr Leute waren in der Herrgottsfrühe nicht unterwegs. Unsere Tour konnte weiter gehen, von Sainelegier nach Grueyerz. Jetzt kam der erste «Streit» mit unserem Navi, obwohl ich ihr klar die Dimensionen unseres Fahrzeuges angegeben hatte, forderte sie mich mit diversen Feldwegen, Steigungen und Gefällen, dass nicht nur ich zu glühen begann. Endlich am Bielersee angekommen, haben wir uns wieder vertragen. Ich zeigte dann auch unserem Navi, dass es eine Route Grand Tour gibt, und langsam nahm sie meine Vorschläge an. Der Camping Platz Les Sapins erfüllte seinen Zweck, er war in der Nähe von Grueyer, so dass wir dem Fahrrad hinkamen. Wir oder besser die anderen feierten zweimal den Geburtstag unserer geliebten Schweiz, einmal im Jura und einmal hier auf dem Campingplatz. Also war mal wieder nichts mit früher Bettruhe.

Sonntag 02. August

Trotz der späten Nachtruhe, begannen wir den Tag so dass wir bei Öffnung der Schaukäserei, pünktlich vor Ort waren. Der Käsegeruch stieg uns in die Nase, der Audioguide führte uns durch die Ausstellung und zu einer grossen Fensterfront, durch welche wir live der Käseproduktion zuschauen konnten. 10:00 Uhr war es dann soweit die geronnene Milch aus einem Kupferkessel wurde in 12 Laibe Käse verteilt. Viel Handarbeit unterstützt durch Technik. Am Schluss blickten wir in den Käsekeller mit hunderten von Käselaiben. Aus dem Coupon Heft von Grand Tour hatten wir ein Arrangement Schaukäserei mit Fondue gebucht, da aber 10:30 Uhr für Mittagessen zu früh war, schoben wir den Besuch des HR Giger Museum dazwischen. Also hoch ins Dorf Grueyerz und ja vorbei an den vielen Leuten, Sonntag, Ferien und Corona, die richtige Mischung für diesen Menschenhaufen. Im Museum bekamen wir einen Einblick in die ungewöhnliche Hirnwindung von HR Giger, die zu seinen Bildern und Skulpturen geführt haben. Jetzt war es Zeit für Moite-Moite, also zurück ins Restaurant und da liessen wir es uns gut gehen. «Gestärkt» fuhren wir dann zurück zu unserem Wohnmobil, erreichten dies gerade noch trocken, bevor ein Platzregen über den Campingplatz nieder ging, ahh darum heisst es Platzregen. Glücklich und zufrieden ging ein weiterer wunderschöner Tag zu Ende.

Montag 3. August

Eigentlich wollten wir an diesem Tag in die Nähe von Ballenberg fahren um dann am Dienstag früh ins Freilichtmuseum zu gehen. Der Dauerregen macht uns aber einen Strich durch die Planung. Wir fuhren weiter auf der Grand Tour Richtung Chateau d’Oex, Saanen, Zweisimmen. In Boltigen machten wir einen Halt, kauften im Volg unser Brot für den Brunch und planten, wohin wir weiterfahren wollen. Wir entschieden uns dann nach Frutigen auf den Camping Grassi zu fahren, nachdem wir uns versicherten, dass es noch Platz hat. Ein schön gestalteter Camping Platz. Gönnen wir der Natur den Regen und stellen uns darauf ein. Wir verschieben Ballenberg auf den Mittwoch, denn dann sollte es wieder Sonnenschein «regnen». Den Dienstag verbringen wir in Frutigen, besuchen das Tropenhaus und gehen eventuell noch ein kurzer Abstecher ins Hallenbad, mal schauen was der Tag bringt.

Dienstag 4. August

Ja die Spontanität kann schon mal zu einem Missgeschick führen. So war es dann auch mit dem geplanten Besuch im Tropenhaus. Natürlich hat genau dieses am Montag und Dienstag geschlossen. Lässt sich nun mal nicht ändern, dann schauen wir mal was man sonst noch so in Frutigen unternehmen kann. Da sich das Wetter auf den Nachmittag beruhigen soll, planten wir eine Wanderung zur Hängebrücke über den Engstlige bei Hostalde. Mit einer Länge von 153m und einer Höhe von 38m ist dies eine der spektakulärsten Fussgänger – Brücken in Europa. Auf einem schönen Wanderweg entlang dem Bach gesäumt von unzählig verschiedenen Schnitzereien kamen wir in 50 Min. dort an. Nach der Mutprobe erwartete uns auf der anderen Seite eine liebevoll gestaltete kleine Beiz. Entweder man bezahlt für die Überquerung der Brücke CHF 1.00 / Person oder man konsumiert im Restaurant etwas. Wir haben uns fürs zweite entschieden und uns mit einem heissen Kaffee und einer Schoggiecke für den Mut belohnt. Auf dem Rückweg wurden wir dann noch mit ein paar Sonnenstrahlen verwöhnt. So auf dem Wanderweg gehend, entdeckte ich in etwa 10m Entfernung einen Greifvogel auf dem Weg. Auf den ersten Blick machte es den Anschein, dass dieser geköpft wurde. Wir näherten uns langsam dem Vogel und auf gleicher Höhe rissen wir dann beide die Augenbrauen hoch, ich weil ich so nahe an einen Greifvogel gekommen bin und er weil ich so nahe war. Alles wurde videotechnisch festgehalten. Auf dem Hinweg der Fuchs im Feld und jetzt noch diese Begegnung, wir lieben es der Natur so nahe zu sein. Wieder ein gelungener Tag, wir geniessen gemeinsam jeden Tag und sind einfach total tiefenentspannt.

Mittwoch 5. August

Um 10:00 Uhr öffnet Ballenberg, wir brauchten etwa 1h bis dorthin, also nahmen wir uns vor um ca. 08:00 Uhr abzufahren, also 07:00 Uhr Tagwacht. Alles lief nach Plan, den Campingplatz bezahlt, war übrigens der günstigste und schönste der drei Campingplätze, die wir angefahren sind. In Ballenberg angekommen parkten wir auf dem Womo Parkplatz, schon mit dem Bewusstsein, dass es beim Ausparken Probleme geben wird, da natürlich Text und Symbolik nicht jedermanns Hirnzellen richtig aktiviert. Dieser Besuch in Ballenberg war speziell, da wir ja im Vorfeld viele der Regionen mit dem Wohnmobil besucht haben und jetzt zum Abschluss, das Ganze mit den wunderschönen alten Bauten noch einmal auf uns wirken lassen konnten. Zurück auf dem Parkplatz, ja die Vermutungen haben sich bestätigt, aber es gibt doch noch Menschen die etwas überlegen und so hat derjenige hinter uns genügend Platz gelassen. Das nächste Ziel wurde im Navi eingegeben und los. Anfängliche Autobahnen wechselten am Schluss zu einspurigen Feldwegen, so dass natürlich die Frage meiner Beifahrerin kommen musste «Bist Du Dir da sicher, dass wir hier richtig sind», nicht antwortend aber denkend «Ich nicht aber das Navi» und antwortend «Ja klar dieser Stellplatz ist etwas abgelegen». Spätestens als uns dann die Spaziergänger komisch anschauten, wussten wir es gibt noch andere Wege. Aber wir haben es gefunden, Blueberry Hill, super schöner Stellplatz mit Panorama vom Emmental und Eiger, Mönch und Jungfrau, traumhaft. Alleine haben wir uns auf den angelegten Terrassen, denjenigen Platz mit unverbaubarer Lage (Sicht) ausgesucht. Später ist dann noch ein junges Paar mit Womo dazugestossen. Traumhafter Sonnenuntergang, leckeres Abendessen und eine absolut stille Nacht und der neue Tag durfte kommen.

Donnerstag 6. August

Geweckt von den ersten Sonnenstrahlen krochen wir gemächlich unter den Decken hervor. Dem obligatorischen Kaffee am Morgen folgte ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir uns auf die Wanderung zur Schaukäserei Emmental machten. Nach dem kleinen Rundgang, viel meiner Frau eine rote Box mit Aufschrift «Grand Tour» auf. Ja tönt etwas überheblich ich weiss, aber mir war diese schon bekannt. Also erklärte ich ihr, dass man die Box kauft und zu einem Pauschalpreis 20 – 30 Franken diese mit lokalen Spezialitäten auffüllen kann. Beide von der Idee angetan, entschieden wir uns für den Kauf der Box und einer «Füllung». Trotz Vorgaben, durften wir mit dem Verkäufer selber noch aussuchen. Unser Nachtessen war eingekauft. Super Idee, wir denken, das werden wir noch öfters in Anspruch nehmen. Auf einem anderen Weg fanden wir dann zurück zu unserem Womo. In der Zwischenzeit hat sich der Platz gefüllt, aber das macht nichts, niemand konnte uns die Sicht nehmen. Morgen geht’s nach Hause, also geniessen wir noch jede Minute.

Freitag 7. August

Heimfahrt

 

Fazit:

Corona hat viel Leid gebracht, wir gedenken an dieser Stelle an all die Personen, die tagtäglich damit konfrontiert sind und danken ihnen für ihren Einsatz. Corona hat uns veranlasst, nicht nach Schweden zu fahren. Dank Corona haben wir die schöne Schweiz bereist und mussten uns einmal mehr sagen «Wieso in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah»